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P1: Factsheet

Projekt +7 Grad Celsius: Factsheet

Thematischer Hintergrund

 

NZZ (17.09.2019). Neue Modellrechnungen zum Klimawandel halten Temperaturanstieg von bis zu 7 Grad für möglich.

https://www.nzz.ch/­wissenschaft/neue-modellrechnungen-zum-klimawandel-halten-temperaturanstieg-von-bis-zu-7-grad-fuer-moeglich-ld.1509345

Bundesamt für Umwelt BAFU. (2024). Naturgefahren und Klimawandel.

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/naturgefahren/fachinformationen/naturgefahrensituation-und-raumnutzung/klimawandel.html

MeteoSchweiz (undatiert). Klimawandel.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/klima/klimawandel.html

National Centre for Climate Services NCCS (Hrsg., 2018). CH2018 – Klimaszenarien für die Schweiz. Zürich.

https://www.nccs.admin.ch/dam/nccs/­de/dokumente/website/klima/CH2018_broschure.pdf

National Centre for Climate Services NCCS (Hrsg., 2021). Kernaussagen. Zürich.

MeteoSchweiz (undatiert). Wetter und Klima von A bis Z.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/wetter/wetter-und-klima-von-a-bis-z.html

https://www.nccs.admin.ch/nccs/de/home/klimawandel-und-auswirkungen/schweizer-klimaszenarien/kernaussagen.html

Sandal, M. (2020). Nach dem Weltuntergang. Le Scienze 625, S. 26-33.

https://www.spektrum.de/news/erdgeschichte-das-sechste-massenaussterben/1889650

 

Mehr Hitzetage

Es ist zu erwarten, dass heisse Tage und warme Nächte immer häufiger und extremer werden und Hitzeperioden immer länger andauern werden. Am schlimmsten wird die Hitzebelastung in den bevölkerungsreichen städtischen Gebieten in tiefen Lagen.

Anstieg der Schneefallgrenze

Nicht nur in den Städten, auch in den Bergen wird es immer wärmer. Dort steigen die Temperaturen doppelt so schnell wie im globalen Mittel. Wo einst Eis und Schnee glitzerten, liegen immer mehr Schutt und Geröll. Die Schneefallgrenze steigt.

Ruhland, M. (2021). Kippen die Alpen? National Geographic.

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/09/kippen-die-alpen

Auftauender Permafrost

Der permanent gefrorene Boden in den Schweizer Alpen taut immer tiefer auf. Die oberste Schicht des Alpenbodens ist die Auftauschicht. Diese erreicht jeweils im Sommer positive Temperaturen. Darunter befindet sich der eigentliche Permafrost, also der Untergrund, der über mehrere Jahre hinweg nie Temperaturen über 0° C aufweist.

Man findet Permafrost auf gut 5% der Schweizer Landesfläche, typischerweise in kalten und hochgelegenen Schutthalden und Felswänden oberhalb von etwa 2500 müM.

Wenn das Permafrost-Eis aufgrund klimatischer Veränderungen schmilzt, kann der Boden instabil werden. Es kann zu Setzungen, Hangrutschungen, Kriechbewegungen, Murgängen oder Felsstürzen kommen. So forderten bereits 2019 einige Bergführer, das Matterhorn für Bergsteiger zu sperren. Der Berg sei inzwischen zu instabil und deshalb zu gefährlich.

 

 

 

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Brech, S. M. (2019). Tauender Permafrost macht das Matterhorn instabil. Welt+ - Alpen im Klimawandel vom 02.09.2019.

https://welt.de/wissenschaft/­plus199532226/Klimawandel-in-den-Alpen-Warum-Bergfuehrer-fordern-das-Matterhorn-zu-sperren.html

SRF, 10 vor 10 (10.07.2015). Geschichte der Schweizer Ikone - Wie das Matterhorn «instagrammable» wurde.

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/geschichte-der-schweizer-ikone-wie-das-matterhorn-instagrammable-wurde

WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung SLF. (undatiert). Permafrost.

https://www.slf.ch/de/permafrost/

 

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Früher Blühbeginn / Mediterranisierung

Weil die Temperaturen im Frühling immer wärmer werden, finden auch viele biologische Phäno­mene früher statt, zum Beispiel die Brut von Vögeln oder der Blühbeginn und Blattaustrieb von Bäumen. Im Garten blühen schon im April die Aprikosenbäume, im Wald wächst der Bärlauch und bildet schon ganze Teppiche. Die Blühzeiten der Frühlingspflanzen haben sich verschoben.

Das immer frühere Auftreten von Blüte und Blattentfaltung kann zu einer stärkeren Gefährdung durch Spätfröste führen, insbesondere in höher gelegenen Gebieten. Grosse Schäden durch Spätfröste sind bereits eingetreten, wie z.B.:      
2017 an Obst- und Waldbäumen und an Reben,  
2019 an Buchen in Höhenlagen um 1000 m         
2021 an Obstbäumen     
2022 an Obstbäumen    
2024 an Reben

Als langfristige Konsequenz ist zu befürchten, dass viele einheimische Arten, vor allem die kälteliebenden, die jetzige Entwicklung irgendwann nicht mehr mitmachen werden. Für die Schweiz wird eine «Mediterranisierung» der Flora prognostiziert, also dass sich in der Schweiz zunehmend Pflanzen aus dem Mittelmeerraum verbreiten.

Agrarbericht (2019). Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft.

https://2019.agrarbericht.ch/de/umwelt/klima/auswirkungen-des-klimawandels-auf-die-landwirtschaft

Kittl, B. (2020). Blüte und Blattaustrieb von Bäumen findet im Zuge des Klimawandels weltweit früher statt. Medienmitteilung der Eidg. Forschungsanstalt WSL vom 06.04.2022.

https://www.waldwissen.net/de/­lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/­pflanzenoekologie/bluete-und-blattaustrieb-von-baeumen-immer-frueher

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Wärmere Gewässer

Steigt die Temperatur der Atmosphäre, erwärmen sich auch die Gewässer. Wärmeres Wasser bedeutet für die einen Wasserlebewesen erhöhten Stress. Andere profitieren von der Erwärmung. So verändert sich die Artenzusammensetzung. Z.B. können sich gewisse Algen, von denen einige giftig sind, besser ausbreiten und andere Lebewesen im und am Wasser schädigen.

Auch die Zirkulation der Seen wird sich verändern. Die Zeit, während der sich die Seen im Winter von der Oberfläche bis zum Seegrund durchmischen, werden kürzer werden. Das kann zu Sauer­stoffmangel in der Tiefe und zu einem reduzierten Nährstoffangebot in den oberen Wasser­schichten führen – ein Nachteil für sehr viele Fische und andere Wasserlebewesen.

EAWAG (undatiert). Klimawandel und Energie.

https://www.eawag.ch/de/forschung/strategien-bei-konflikten-um-wasser/energie/

Infoportal (undatiert). Klimakrise: Heiss, heisser, Fischsterben.

https://portal.fischwanderung.ch/klimakrise/

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Trockenere Sommer

​Langfristig werden in der Schweiz im Sommer die mittlere Niederschlagsmenge und die Boden­feuchtigkeit weiter abnehmen, wenn wir nicht bald und in ausreichendem Mass etwas dagegen unternehmen. Die Böden werden trockener, es wird weniger Regentage geben und die niederschlagsfreien Perioden werden länger andauern.

Dürre und Waldbrandgefahr

Wir werden im Sommer längere Zeiten mit Wassermangel erleben und wegen der grossen Hitze wird auch die Verdunstung weiter zunehmen. Die Pegel unserer Seen und Flüsse werden immer wieder unter einen bestimmten Wasserstand fallen, der Grundwasserpegel wird sinken, weswegen viele Pflanzen verdorren werden. Dies wird unserer Landwirtschaft und unseren Wäldern zusetzen.

Sommerliche Hitzewellen mit trockenem und windigem Wetter werden zudem die Entstehung von Waldbränden weiter begünstigen. Eine ausgedorrte Vegetation fängt leichter Feuer und trägt dazu bei, dass der Brand leichter ausser Kontrolle geraten kann.

Oester, R. (2024). Waldbrandgefahr steigt wegen Klimawandel. SLF News vom 23.04.2024.

https://www.slf.ch/de/news/waldbrandgefahr-steigt-wegen-klimawandel/

 

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Heftige Niederschläge

Erosion

Starkniederschläge werden als Folge der Erderwärmung häufiger und intensiver werden, im Sommer wie im Winter. Wir müssen mit einer Zunahme von Erdrutschen, Hochwasserereignissen, Überschwemmungen und der Bodenerosion rechnen müssen.

 

Hochwasser

Bei Hochwasser ist der Wasserstand von Gewässern höher als normal, was zu einer Überlastung von Infrastrukturanlagen (z.B. Brückenpfeilern) oder Schutzbauten (z.B. Dämmen) führen kann.

 

Überschwemmungen

Bei Überschwemmungen treten die Gewässer über die Ufer, was zu massiven Schäden v.a. im besiedelten Gebiet, auf Landwirtschaftsflächen und bei Infrastrukturanlagen (Strassen, Eisenbahntrassees usw.) führen kann. Dazu kommt es, wenn nach starkem Regen oder Schneefall und/oder wegen starker Schneeschmelze zu viel Wasser abfliesst. Dann führen die Seen, Bäche und Flüsse Hochwasser und/oder es stösst mehr Grundwasser als üblich an die Erdoberfläche und/oder die Kanalisationen vermögen die Wassermassen nicht mehr zu schlucken und überlaufen. Die zur Schadens­begrenzung notwendigen Schutzbauten und der Ausbau der Kanalisationen werden sehr teuer.

Kanton Bern, Arbeitsgruppe Bodenerosion Nordwestschweiz (undatiert). Erosion – eine schleichende Gefahr.

https://www.weu.be.ch/content/dam/weu/dokumente/lanat/de/umwelt/boden/bodenschutz-landwirtschaft/erosion-schleichende-gefahr-de.pdf

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Schneearme Winter

Bis Mitte des Jahrhunderts werden die Winter deutlich wärmer sein werden als heute. Zwar fällt dann mehr Niederschlag - aber wegen der höheren Temperaturen eher als Regen. Besonders in tiefen Lagen schneit es seltener und weniger. Dementsprechend schrumpfen die schneereichen Gebiete der Schweiz stark und die Gletscher ziehen sich zurück oder verschwinden gar ganz.

Die Nullgradgrenze könnte in Zukunft um 400 bis 650 Hm ansteigen. Heute liegt sie im Mittel etwa auf der Höhe von Einsiedeln (rund 900 m ü. M.) und sie könnte auf die Höhe von Davos (1500 m ü. M.) ansteigen. Es könnte bei uns aber weiterhin auch schneereiche Perioden geben, besonders gegen den Frühling hin. Dennoch ist von einem generellen Rückgang der Schneemenge auszugehen. Dieser Rückgang wird sich auf den Tourismus auswirken, aber auch auf weitere Wirtschaftssektoren wie Wasserkraft und Verkehr.

National Centre for Climate Services NCCS (Hrsg., 2022). Schneearme Winter. Zürich.

https://www.nccs.admin.ch/nccs/de/home/klimawandel-und-auswirkungen/schweizer-klimaszenarien/kernaussagen/schneearme-winter.html

 

Verlagerung der aussertropischen Tiefdruckgebiete

Unser Wetter wird vor allem von aussertropischen Tiefdrucksysteme bestimmt. Dies sind Tiefdruckgebiete, die ausserhalb der Tropen entstehen (wie z.B. das Island-Tief) und die mit markan­ten Wettererscheinungen (Wind, Niederschlag, Wolken) einhergehen.

Im Zuge des Klimawandels erwärmt sich die Erde nicht gleichmässig. Die globale Erwärmung ist in den Polarregionen stärker als in den Tropen. Dies führt dazu, dass der Temperaturunterschied zwischen den Polen und den Tropen tendenziell abnimmt. Die von den aussertropischen Tiefdruckgebieten genutzte Energie stammt jedoch von diesem Temperaturunterschied: Je grösser der Unterschied, desto mehr Energie steht für die Entstehung von Tiefdruckgebieten zur Verfügung. Je geringer der Temperaturunterschied, desto «ruckeliger» läuft der «Tiefdruckmotor» und die Tiefdruckgebiete werden in beiden Hemisphären in Richtung der Pole verlagert.

Aber damit nicht genug: Während sich in Bodennähe die Temperatur der Pole und der Tropen etwas angleicht, geschieht in der Höhe, in der Troposphäre, genau das Gegenteil! Die Höhenluft über den Tropen erwärmt sich, während die Höhenluft über den Polen abkühlt. Dadurch wird das System der Höhenwinde, also der Höhenströmungen und der Jetstreams, verändert, was sich wiederum auf die weltweite Wetterlagen auswirken wird. Welche Auswirkungen dies auf unsere typisch schweizerischen Wetterlagen (Nord- und Südföhn, Bise, Westwind) haben wird, ist schwer vorherzusagen, denn die Zusammenhänge sind äusserst kompliziert.

Im März 2024 trat jedoch bezüglich der Verteilung der Wetterlagen eine höchst ungewöhnliche Situation auf: Westwind- und Bisenlagen fehlten fast vollständig, während Süd- und vor allem Nordföhnlagen vorherrschten. Wie diese Beobachtung in den Klimamodellen einzuordnen ist, ist noch nicht ausreichend geklärt.

MeteoSchweiz-Blog (21.02.2024). Tiefdrucksysteme und Klimawandel, Teil 1.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber-uns/meteoschweiz-blog/de/2024/02/tiefdrucksysteme-und-klimawandel-teil1.html

MeteoSchweiz-Blog (23.02.2024). Tiefdrucksysteme und Klimawandel, Teil 2.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber-uns/meteoschweiz-blog/de/2024/02/­tiefdrucksysteme-und-klimawandel-teil-2.html

MeteoSchweiz (undatiert). Typische Wetterlagen im Alpenraum.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/dam/jcr:7fc86ff0-23d6-41df-85c8-c66c92eee634/­Typische_Wetterlagen_DE_low.pdf

Früherer Beginn der Föhnsaison

Föhn kann zwar das ganze Jahr über auftreten, das Maximum liegt aber klimatologisch gesehen klar im Frühling. Ganz vorne liegt der Monat April, gefolgt vom Mai.

Der März 2024 war jedoch aussergewöhnlich föhnreich, abgeschlossen wurde er mit einem Föhnsturm am Osterwochenende. Der Föhn stiess oft mit kräftigen Böen bis ins Mittelland vor. In den Föhntälern wurden Föhnspitzen bis 130 km/h erreicht, in Gipfellagen gab es Werte zwischen 140 und 160 km/h. Der Gütsch oberhalb Andermatt registrierte den landesweiten Höchstwert von 190 km/h.

MeteoSchweiz-Blog (07.04.2024). Der April bringt im langjährigen Mittel am meisten Föhn.

https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber-uns/meteoschweiz-blog/de/2024/04/der-april-bringt-im-langjaehrigen-mittel-am-meisten-foehn.html

Muriset, F. (2024). Vorgezogene Föhn-Hochsaison: Witterungsanalyse März 2024. Publiziert am 03.04.2024.

https://www.fotometeo.ch/vorgezogene-foehn-hochsaison-witterungsanalyse-maerz-2024/

Saharastaub

Die Sahara wird grösser, sie dehnt sich seit längerem nach Nordafrika aus. Deshalb gibt es immer mehr Saharasand. Gleichzeitig werden Südwindlagen immer häufiger, so dass zunehmend Saharastaub zu uns geweht wird. Im Verlauf der letzten hundert Jahre wurden zudem die Saharastaub-Wolken immer grösser.

Ohne geeignete Massnahmen gegen den Klimawandel wird jedoch aufgrund der sich weltweit ändernden Windverhältnisse die Menge an Staub, der aus den Wüsten der Erde wegtransportiert wird, drastisch abnehmen und dies mit verheerenden Folgen: Der Wüstenstaub gehört zu den wichtigsten natürlichen Düngern für den südamerikanischen Regenwald und für andere Regionen der Welt!

Climate in Arts & History. (undatiert). Promoting Climate Literacy Across Discipline: Saharan Dust Clouds.

https://www.science.smith.edu/climatelit/?s=sahara+dust

Gewitter

Wenn die Temperaturen steigen, kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Neben einem hohen Feuchtegehalt in den unteren Luftschichten, braucht es für die Entstehung von Gewittern eine instabil geschichtete Luftmasse und einen Hebemechanismus, der die Konvektion auslöst. Das klingt alles sehr technisch und ist trotzdem noch ungenau. Wetterphänomene sind extrem komplex und dadurch auch störbar. Es ist davon auszugehen, dass durch mehr Wasserdampf in der Atmosphäre wahrscheinlich das Potential für schwere Gewitter und Hagel ansteigt. Gewitterbegünstigende Wetterlagen haben in den letzten Jahren in ihrer Häufigkeit zugenommen. Das lassen Messdaten deutlich erkennen.

Kunz, M. et al. (2023). Auswirkungen des Klimawandels auf Starkniederschläge, Gewitter und Schneefall. In Brasseur. G.P. (Hrsg.). Klimawandel in Deutschland. Springer Verlag, Berlin.

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-66696-8_7

Tourismus, Siedlungsdruck, Stadt- und Verkehrsplanung

Das Klima der Schweizer Städte wird sich im Zuge der Klimaerwärmung um mehrere hundert Kilometer nach Süden verschieben. So wird z.B. Bern eine Klimareise nach Mailand machen. Dies wird massive Folgen auf unser Wohn-, Freizeit- und Arbeitsverhalten haben!

Tourismus

Die touristische Nachfrage in der Schweiz wird sich, je nach Region und Jahreszeit, sehr stark unterscheiden: Im Sommer wird die Nachfrage in den Berggebieten deutlich zunehmen, im Winter eher abnehmen und sich auf höher gelegene resp. schneesichere Gebiete konzentrieren. Dadurch erhöht sich der Bedarf an Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur.

 

Siedlungsdruck

Im Rahmen der globalen und lokalen Klimaerwärmung werden die Menschen immer mehr Fläche immer dichter besiedeln und es wird immer mehr und immer teurere Infrastruktur benötigt werden:

Die zunehmende Sommerhitze wird zu einem steigenden Bedürfnis nach Kühle führen. In der Folge wird zunächst der Freizeitverkehr aus der Stadt in Berggebiete, ländliche Regionen und an Gewässer zunehmen. Vor allem an Wochenenden werden die Verkehrsstaus häufiger auftreten und länger andauern.

Mit zunehmender Hitze wird das Bedürfnis nach Sommerfrische wachsen, was die Attraktivität der gut erschlossenen Berggebiete sowie der Voralpen auch als permanenten oder als Sommer-Wohnort steigert. Multilokales Wohnen wird immer häufiger verbreitet sein. Der Pendelverkehr zwischen den heissen und unbeliebten urbanen Gebieten (Arbeitsorte) und den kühleren, begehrten ländlichen und Berggebieten (Wohn- und Freizeitorte) wird zunehmen. Entsprechend wird der Siedlungsdruck auf den ländlichen, voralpinen und alpinen Raum wachsen und die Pendlerströme werden erneut zunehmen.

Verkehrs- und Stadtplanung

Häufigere Extremwetterereignisse werden jedoch die Verkehrsinfrastruktur und den Ver­kehrsbetrieb direkt oder indirekt beeinträchtigen. Infolgedessen wird die Zuverlässigkeit sinken, während Betriebs- und Unterhalts- sowie Investitionskosten deutlich steigen werden.

Aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts wärmen sich die Städte stärker auf und kühlen in der Nacht langsamer ab als das Umland. So kann die Temperaturdifferenz zwischen Stadt und Umland in der Schweiz bis zu 6 Grad betragen. Diese Differenz wird vermutlich noch drastischer werden, wenn nicht unternommen wird. Verschiedene stadtplanerische und architektonische Massnahmen könnten die Folgen der Klimaerwärmung etwas mildern: Ausreichend Grün- und Wasserflächen sowie Frischluftkorridore, begrünte Dächer und Wände, helle Dachflächen, Vermeidung der klassischen Betonbauweise, Förderung von kühlen Baumaterialien, Anpassung der Strassenbeläge usw. Dies sind nur einige der Massnahmen, welche die Hitze in den Städten etwas erträglicher machen und den Siedlungsdruck auf die ländlichen Gebiete etwas bremsen könnten.

Eidgenössisches Departement für Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK (Hrsg., 2020). Verkehr der Zukunft 2060: Auswirkungen des Klimawandels auf die Verkehrsnachfrage, Zusammenfassung. INFRAS

https://www.infras.ch/media/filer_public/65/1f/651f3d89-6e39-425b-8a54-8e8134ba1616/21772_1677_schlussbericht.pdf

National Centre for Climate Services NCCS (Hrsg., 2023). Klimawandel in den Städten. Zürich.

https://www.nccs.admin.ch/nccs/de/home/regionen/staedte-und-gemeinden/klimawandel-in-den-staedten.html

NZZ (15.08.2022). 52 Grad auf dem Asphalt: Wie Städte künftig gebaut sein müssen, um mit der Hitze umgehen zu können.

https://www.nzz.ch/wissen­schaft/hitze-in-der-stadt-wie-zuerich-sich-mit-dem-klima-wandelt-ld.1695655

Tobias S. et al. (2023). +4°C und mehr: Schweizer Landschaften im Klimawandel. WSL Bern.

https://dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl:35308/datastream/PDF

 

Migration

Wir stecken in einer Klimakrise, die wir nicht mehr beenden, sondern nur noch eindämmen können. Die Temperaturen sind bereits jetzt weltweit gestiegen, die Folgen der Klimakrise sind schon heute in vielen Teilen der Erde zu spüren. Diverse Katastrophen werden aber noch zunehmen: Während den Klimawandel in Europa bisher vor allem die Landwirt*innen durch Ernteeinbussen spüren, verlieren Millionen von Menschen im globalen Süden ihre Lebensgrundlage. Die Folgen der Erderwärmung sind massiv und vielfältig: Naturkatastrophen, Hunger, Flüchtlingsströme und Konflikte werden noch zunehmen. Sie bedrohen unser Zusammenleben und die Existenz der zukünftigen Generationen.

Der Klimawandel trifft alle, aber die Ärmsten leiden am meisten darunter. Der Klimawandel ist weltweit eine der zentralen Ursachen für Hunger und Armut.

Südwind (undatiert). Klimagerechtigkeit.

https://www.suedwind.at/themen/klimagerechtigkeit/

Welthungerhilfe (undatiert). Klimawandel - Ursachen und Folgen.

https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel

 

"Meine Motivation" und Bildtexte: Literaturverzeichnis

 

Brontë. E. (1847). Sturmhöhe. Diogenes, Zürich.

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/A1000166893

Duhamel, Ph. (2021). La tête dans le feu, les pieds dans l’eau. Publibook, St. Denis.

https://www.amazon.fr/t%C3%AAte-dans-feu-pieds-leau/dp/2342358466

Proust, M. (1927). A la recherche du temps perdu. Gallimard, Paris

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/A1003098814

Robinson, K. S. (2020). The Ministry for the Future. Orbit, London.

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/A1058898163

Swissinfo.ch (26.11.2020). Alpen wachsen mancherorts 80 Millimeter pro Jahr.

https://www.swissinfo.ch/ger/alpen-wachsen-mancherorts-80-zentimeter-pro-jahrtausend/46186192

WWF (20.08.2021). Ein begehrter Rohstoff: Sand.

https://www.wwf.de/themen-projekte/wwf-projektregionen-in-asien/ein-begehrter-rohstoff-sand

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Das Matterhorn stürzt ein

Fotocollage, hergestellt mit Bildkorrektur-Funktion

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